Die
astrologischen Aspekte sind Winkelverbindungen zwischen zwei
Planeten oder einen Planet und einer Achse. Dadurch kommt es
zu einer Wechselbeziehung der miteinander verbundenen Kräfte.
Je nach Art des Aspekts hat diese gegenseitige Beeinflussung
den Charakter einer Förderung oder Hemmung. Im psychologischen
Sinne kann man einen Aspekt als symbolische Darstellung eines
Prozesses betrachten, wobei die Teile der Psyche energetisch
so miteinander verbunden sind, dass sich dieser Prozess
beispielsweise fließend oder stockend gestaltet. Die
Aspektnatur (synthetische und analytische Aspekte) wird aus
der Stellung der Zeichen zueinander entnommen und liegt
bereits im System der Tierkreiszeichen an sich begründet.
Bei den Aspekten unterscheidet man zwischen Haupt- und
Nebenaspekten. Die Praxis erweist nach wie vor, dass sich
bestimmte Aspekte klar und eindeutig manifestieren, während
andere Aspekte viel weniger ausgeprägt sind.
Die
Hauptaspekte werden immer verwendet:
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Konjunktion |
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Opposition |
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Quadrat
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Trigon |
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Sextil |
Es gibt eine
Vielzahl weiterer Aspekte, die sogenannten Nebenaspekte: Halbsextil, Halbquadrat, Quintil, Anderthalbquadrat, Quinkunx
etc.
Aspektklassen
Konjunktion: 0°
Die Konjunktion gilt als der kräftigste Aspekt; zwei oder mehr
Planeten stehen im selben Grad des Tierkreises. Die
Bedeutung der Konjunktion ist eine "Verbindung von Kräften",
die Auswirkung hängt jedoch von der Natur der betroffenen
Planeten ab. Planeten in Konjunktion wirken immer zusammen,
unabhängig davon, ob sie miteinander harmonieren.
Opposition: 180°
Der Horoskopkreis wird durch zwei geteilt; der Winkel beträgt
180° und ist die größtmögliche Entfernung im Tierkreis. Die
Planeten stehen sich direkt gegenüber. Dies bedeutet
Anspannung und Zweifel, Hin- und Hergerissensein und
Unsicherheit. Die Opposition kann zu Aktivität anspornen. Die
Planeten stehen in Zeichen, die etwas Gemeinsames verbindet
(Achsen), daher haben sie die Möglichkeit sich auf eigenartige
Weise zu ergänzen.
Trigon: 120°
Wird der Horoskopkreis durch drei geteilt, entsteht ein Winkel
von 120°: das Trigon. Es verbindet mühelos zwei Zeichen
desselben Elements (Beispiel: Luft und Luft) und die Energie
kann frei fließen. Das Trigon bedeutet Ruhe, Gleichgewicht,
Entspannung und Energie; es kann aber auch zu Trägheit
verleiten.
Quadrat: 90°
Die Planeten stehen im rechten Winkel zueinander. Das Quadrat
hat die Bedeutung von Spannung und Konflikt. Die betroffenen
Planeten wirken zunächst einander entgegen und hemmen sich
gegenseitig. Das Quadrat bringt akute Probleme mit sich, die
man lösen muss. Es verheißt aber auch die notwendige Energie
und Kraft um die anfallenden Spannungen konstruktiv zu lösen.
Dieser Aspekt hat das größte Potential.
Das genaue Quadrat fällt immer in ein anderes Element und eine
andere Polarität, aber die Qualität besitzt die gleiche
Verwirklichungskraft. Das Quadrat zeigt an, was erarbeitet
werden soll.
Sextil: 60°
Das Sextil, wird in der Regel noch zu den Hauptaspekten
gezählt. Es verbindet zwei sich ergänzende, verwandte Elemente
(Feuer mit Luft, Wasser mit Erde). Das Sextil wirkt wie ein
schwaches Trigon, also harmonisch, doch erfordert es vom
Betroffenen eine größere Anstrengung. Das Sextil wird auch als
Entwicklungsaspekt bezeichnet.
Der Orbis von Aspekten
Der Orbis bezeichnet den Spielraum, innerhalb dessen ein
Aspekt gültig ist. Jedoch herrscht in der ganzen Geschichte
der Astrologie Uneinigkeit bezüglich der Größe der Orben.
Solange aber die Diskussion hierüber anhält, muss jeder
Astrologe für sich selbst eine Entscheidung treffen. Einige
Astrologen machen die Größe des Orbis von der Art des Aspekts
abhängig, andere von den betroffenen Planeten.
Letztendlich wird es immer eine Frage der eigenen
Horoskopdeutung sein, wie groß man den Orbis akzeptiert. Bei
Hauptaspekten werden oft größere Orben verwendet, als bei
Nebenaspekten.
Vorschlag einer Orbistabelle
10° |
Sonne,
Mond |
8° |
Merkur, Venus, Mars |
6° |
Jupiter, Saturn, Chiron |
4° |
Uranus, Neptun, Pluto, Mondknoten |
5° |
AC, MC |
Der zulässige
Orbis eines Aspekts ergibt sich aus dem Mittelwert der
betroffenen Planeten. Beispiel: bei einem Aspekt zwischen
Sonne (10°) und Jupiter (6°) ist eine Abweichung von maximal
8° noch zulässig.
Generell gilt jedoch: je exakter der Aspekt, umso stärker
ist die Wirkung.
applikativer Aspekt
Der applikative Aspekt tritt ein, wenn sich ein schnellerer
Planet einem langsameren zuwendet und ein exaktes
Aspektverhältnis erreicht.
(Applikation = Annäherung)
seperativer Aspekt
Der schnellere Planet entfernt sich vom langsameren. Die
Planeten haben das exakte Aspektverhältnis bereits hinter sich
und trennen sich wieder.
(Separation = Absonderung, Auflösung)
Übertragungsaspekt
Von einem Übertragungsaspekt spricht man, wenn Planet A in
Konjunktion mit B und B in Konjunktion mit C steht, aber A
aufgrund des Orbis nicht mehr in Konjunktion mit C steht, dann
beeinflussen A und C einander durch die Vermittlung von B
trotzdem noch indirekt.
unaspektierte Planeten
Als unaspektierte Planeten werden in der Regel solche Planeten
bezeichnet, die nicht durch einen Hauptaspekt mit einem
anderen Planeten verbunden sind. Aspekte zu AC und MC genügen
nicht, um einen ansonsten unaspektierten Planeten aufzufangen.
Solche Planetenprinzipien können sich auf zweierlei Arten
manifestieren: entweder haben sie eine sehr starke Wirkung und
die Neigung immer in den Vordergrund zu treten oder sie
verbergen sich und der Horoskopeigner erkennt den Inhalt
dieses Planeten kaum.
Unaspektierte Planeten können jedoch durch Rezeption oder das
Horoskop eines anderen Menschen aufgefangen werden. |